„Schneller, transparenter, angepasster oder effizienter“, sind Adjektive, die als Herausforderungen für IT-Entwicklungs-Teams in vielen Aspekten zum täglichen Geschäft gehören. Ist ein Projekt abgeschlossen, hat das Nächste gefühlt schon vor zwei Wochen begonnen. Arbeitsdruck, Stress und Unsicherheit sind demnach allgegenwärtig, aber was macht es mit Menschen, wenn sie sich als Teil der VUCA-Welt mit schwierigen Rahmenbedingungen konfrontiert sehen?
Die VUCA-Welt
„VUCA“ steht als Akronym für die Begriffe volatility, uncertainty, complexity und ambiguity. Zu Deutsch sprechen wir von Rahmenbedingungen, die volatil (schwankend bzw. unbeständig), unsicher, komplex und mehrdeutig sind und die bei Arbeitnehmer:innen ein Gefühl von Unsicherheit und Überforderung auslösen können. Als Gegengewicht zu dieser Entwicklung kann die betriebliche Weiterbildung im Gewand lebenslanger Lernprozesse – und eingebunden in reguläre Arbeitsprozesse – dienen.
Warum Weiterbildung?
Um die Antwort auf diese Frage zu beantworten ist es notwendig, zunächst die Begrifflichkeiten von VUCA und deren Impact auf die IT etwas näher zu betrachten:
- Volatil (schwankend): Arbeitnehmer:innen – speziell in der IT-Branche – sehen sich zwar einem stetigen Fluss an Aufträgen und Projekten gegenüber, dennoch variieren auch hier die Spitzenzeiten, in denen neue Produkte geliefert werden müssen. Doch gerade in Spitzenzeiten benötigt es eine fundierte Expertise, die Synergieeffekte erkennt und nutzt.
- Unsicher: Zum Teil sind die Rahmenbedingungen oder Anforderungen innerhalb der Projekte unsicher und klären sich erst im Zuge bereits begonnener Projekte. Neben einem fundierten Requirements Engineering ist daher auch wichtig zu wissen, ob das notwendige Knowhow vorhanden ist, um diese Rahmenbedingungen erfüllen zu können.
- Komplex: Die IT-Welt gilt als Metaversum, in dem die Räume der Zukunft ihren Platz finden. Doch je größer dieses Metaversum wird, desto mehr Komplexität bringt es mit sich. So haben sich in den letzten Jahren bereits viele Standardanforderungen drastisch verändert und was früher als high-end-Lösung galt, sind heute bereits kaum nennenswerte Basics. Um dieser Entwicklung Stand zu halten, benötigt es daher einen stetigen Fluss an Weiterbildung, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
- Mehrdeutig (ambivalent): Obwohl in der Verarbeitung von Daten die Eindeutigkeit als klares Kriterium zur Qualitätssicherung gilt, sind IT-Projekte es oftmals nicht. Versteht man Mehrdeutigkeit als Gegenteil zu Eindeutig und schließt man noch das Adjektiv „machbar“ an, so lässt sich klar definieren, dass die Rahmenbedingungen durch die Mehrdeutigkeit unterschiedlicher Perspektiven verloren geht. Es ist daher notwendig, dass sämtliche Player innerhalb der Teams dieselbe Sprache sprechen, was eine Klärung und vor allem Bildung in diesem Bereich erfordert.
Weiterbildung verbindet und entlastet
Fasst man die oben genannten Argumente zusammen, lässt sich schnell erkennen, dass Bildung, sowie gemeinschaftliche innerbetriebliche Weiterbildung tatsächlich eine Überlebensstrategie in den genannten VUCA-Faktoren darstellt. Gerade Unsicherheit lässt sich durch Wissen – und Können – mindern und entlastet Entwicklungs-Teams im Daily Business. Ein als Teambuilding konzipiertes Training schafft zudem Wissens-Gleichstand zwischen allen Beteiligten und erzeugt eine gemeinsame Strategie hinsichtlich gemeinsamer latenter Coping Strategien.
Gerade der Zusammenhalt im Team hilft dabei, das Gefühl der (Projekt-)Last als gleichberechtigt verteilt zu sehen, sodass Wissen zwischen den Teammitgliedern rotiert und innerhalb des Teams eine entsprechende Wissensspeicherung stattfinden kann. So gesehen wirkt eine gezielte Weiterbildung nicht nur als Wissensaufbau, sondern dient auch der Schaffung des Team-internen Zusammenhalts, erwirkt Effizienzsteigerung und bindet bestehende Mitarbeiter:innen an ihre Teams bzw. auch an die dahinterstehenden Unternehmen.
Coping-Strategien für ein Wir-Gefühl
Coping- bzw. Überwindungsstrategien schaffen in einer unsicheren Arbeitsumgebung nicht nur die nötige Sicherheit, sondern können auch als Schaffensprozess hinsichtlich notwendiger Resilienzfaktoren herangezogen werden. Resilienz gilt gemeinhin als psychische Widerstandskraft bzw. benennt die „Fähigkeit, schwierige Lebenssituationen ohne anhaltende Beeinträchtigung zu überstehen“. Doch auch das Erlangen dieser Fähigkeiten ist ein Prozess, in dem ein entsprechendes, individuelles Wachstum erlangt werden kann. Solche Erkenntnisse und Fähigkeiten innerhalb eines aktiven und interoperablen Entwicklungs-Teams als gemeinschaftlichen Prozess zu erleben, erzeugt nicht nur individuelles Wachstum, sondern wirkt als nachhaltige Teambuilding-Maßnahme, die ein gemeinsames Wachstum ermöglicht und ein entsprechendes Wir-Gefühl manifestiert.
Quellen:
https://www.resilienz-akademie.com/ein-resilienz-beispiel-krisen-gesund-ueberleben/