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Blogeintrag

Nutzen von Requirements Engineering im agilen Vorgehen

So etwas gibt es in der Praxis kaum: Projekte, bei denen Zeit und Geld keine Rolle spielen. Folglich können auch Entwickler:innen nicht einfach ohne Vorgaben drauflosentwickeln oder Änderungen durchführen. Vielmehr besteht in jedem Projekt die Notwendigkeit, zumindest eine grobe Planung und Spezifikation zu Projektbeginn zu erstellen.

 

Welchen Nutzen bringt es, agiles Vorgehen mit etabliertem Requirements Engineering zu kombinieren?

  • Definition des initialen Product Backlog: Das initiale Product Backlog wird meist intuitiv erstellt. Die etablierten Techniken des Requirements Engineerings bieten ein gutes Set für ein effektives und effizientes Vorgehen. Dabei geht es nicht um eine komplett vollständige Spezifikation. Vielmehr soll ein ausreichendes Verständnis für das umzusetzende System, den Kontext und die Wünsche der Stakeholder geschaffen werden. Darauf basierend wird dies in verständliche Anforderungen aufgeteilt.
  • Übergabeaufwände im Team werden reduziert: Die direkte Kommunikation im agilen Team unterstützt das Requirements Engineering. Unklarheiten werden auf direkter Ebene beseitigt und Übergabeaufwände reduziert. Außerdem kann schon im Voraus eine umfassende Spezifikation der Anforderungen vermieden werden.
  • Laufende Optimierung bestehender Anforderungen: Die Diskussion über die bestehenden Anforderungen wird durch die Kommunikation in den Iterationen gefördert – bei jeder Sprint-Planung oder jedem Refinement, bei jeder Sprint-Retrospektive und auch zwischendurch. Die Konsequenz: passende Detailliertheit der Requirements entsprechend dem jeweiligen Bedarf und bessere Qualität und Nutzen für die Kund:innen.
  • Anforderungen reifen und werden laufend validiert: In regelmäßigen Refinement-Meetings werden  die Requirements durch die Beteiligten weiterentwickelt, hinterfragt und überprüft. Requirements Engineering darf nicht als einmaliger Prozess verstanden werden. Vielmehr ist eine Aktivität, die sowohl im agilen als auch im nicht agilen Vorgehen kontinuierlich durchgeführt wird. Sich verändernde Anforderungen und Bedürfnisse der Stakeholder können dadurch erkannt und laufend validiert werden.

Wenn agile Methoden in Verbindung mit bewährten Requirements Engineering Techniken angewendet werden, ergibt das ein Gesamtbild, das mehr ist als die Summe seiner Teile!

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Johannes Bergsmann

johannes.bergsmann@software-quality-lab.com

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