In einem guten Scrum Team ist man als Tester First-Class-Citizen und von Anfang an überall eingebunden. In den Refinement Meetings ist man bei der Erarbeitung der Anforderungen dabei und kann Feedback aus Sicht der Testbarkeit und Erfahrung aus früheren Tests einbringen, zum Beispiel wo Benutzer und Tester in der Usability Schwierigkeiten hatten und wo es viele Fehler gab.
Im Sprint Planning kann man mitgestalten, was am Ende kommen wird. Als Tester ist man gleichberechtigt, da nichts als „fertig“ abgeliefert wird, was nicht getestet ist. Man kann sofort nach dem Planning beginnen, die Testinfrastruktur aufzubauen, Testfälle zu erstellen, Testpläne zusammenzustellen und Testdaten zu organisieren. Sobald während des Sprints erste Ergebnisse vorliegen, kann man testen. Am Ende des Sprints helfen alle zusammen, um das Product Increment durchzuchecken.
Das agile Prinzip, Dinge wirklich fertig zu machen, führt dazu, dass man als Tester keine halbfertigen Sachen zu testen bekommt, sondern Dinge ordentlich end-to-end aus Kundensicht prüfen kann. Die Arbeitspakete werden vertikal statt horizontal geschnitten. Anstatt 100 nackter Datenbanktabellen kommt im ersten Sprint schon die erste Funktion fix fertig mit Datenbank, Logik und UI und kann auch so getestet werden, wie die Anwender sie später einsetzen werden. Toll!
Tester von Anfang an einbinden, Dinge vertikal, statt horizontal schneiden und Qualität von der ersten Minute an. Nicht nur Tester lieben das, auch Kunden werden dafür heimlich eine kleine Freudenträne vergießen.